Mit dem Neubau der Bergschule Aachen erfährt die Bibliothek ab 1904 eine wichtige Aufwertung durch einen eigenen Bibliotheksraum.
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Bei der Auswertung der vorliegenden Jahresberichte der Bergschule (1901-1985) fällt trotzdem auf, dass die Bibliothek im Gegensatz zu den Sammlungen fast keine Erwähnung fand. Ein Standardsatz hieß: "Die Bücherei und die Sammlungen wurde nach Maßgabe der verfügbaren Mittel ergänzt."
Wer hat die Bibliothek nutzen können?
Laut Auskunft von ehemaligen Bergschülern hatten die Schüler keinen Zugang zur Bibliothek; die Bibliothek wurde also von den Lehrkräften genutzt. Hierfür spricht der in den Artikeln von Stegemann abgebildete Grundriss.
Er zeigt im ersten Obergeschoss direkt nebeneinanderliegende Räume: Sammlung für Bergbaukunde, Lehrerzimmer, Bücherei, Direktor. Zugang zur Bücherei gab es über den Flur oder vom Direktorzimmer aus.
Dem Aachener Bibliotheksführer von 1925 zufolge war der Nutzerkreis etwas größer:
„53. Bibliothek der Bergschule. (Goethestr. 5, 1. Stockwerk. — F. 1091).
Hauptbestände: Bergbau und einschlägige verwandte Literatur. Zeitschriften: Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinenwesen (seit Bestehen 1854), Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure (seit Bestehen 1859); Jahrbuch der preuß. geologischen Landesanstalt (seit Bestehen 1880); Glückauf seit 1888.
Zahl der Bände: ca 4000.
Geöffnet: Täglich 8-1 und 3-6 Uhr.
Benutzung: Zugänglich zunächst für Bergschullehrer und bekannte Beamte der Aachener Steinkohlenwerke. Für andere Personen nur mit Erlaubnis des Bergschuldirektors. Leihfrist: 4 Wochen. Nachschlagewerke sind von der Verleihung grundsätzlich ausgeschlossen.
Gedr. Benutzungsordnung von 1904.“
Unklar bleibt bisher, wie die Bibliothek gepflegt wurde? Wer hat z.B. Neuanschaffungen besorgt und eingepflegt und den Katalog ergänzt?